Freitag, April 28, 2006

Gödel wäre heute 100 geworden ...

.. wäre er nicht aus Verfolgungswahn verhungert.
Und wieder zeigt sich, dass die Medien keine objektiven Berichterstatter, sondern nur
hahnebüchene "Haarschopf"-Zieher sind. Warum Einstein so fürchterlich bekannt wurde und Gödel nicht, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben. Die Medien erschufen da offenbar ihr eigenes Objekt der Begierde und das scheinbar "bootstrap"-artig, also ohne von außen kommende Gründe.
Nicht mal der "ehrenwerte" Spiegel hat heute auf der ersten Seite eine Schlagzeile für ihn übrig - oder ich hab sie übersehen, was aber darauf hindeuten würde, dass sie nicht arg groß gewesen sein kann.
Nur orf.at bringt einen Artikel über ihn, was mir diese Nachrichtenseite mal wieder sehr symphatisch macht.
Wer Gödel war und was er entdeckt hat ist dort - wenn auch mit einer recht seltsamen Analogie - nachzulesen. Aber vielleicht kann man Logik auch nicht auf nicht-seltsame Art und Weise vermitteln.
Nun ja, schade jedenfalls, dass so wenige Leute Gödels Unvollständigkeitssatz kennen und schade, dass so viele Leute zu wissen meinen, was die Relativitätstheorie besagt; als sie veröffentlicht wurde, haben "Peers" von Albert geschätzt, dass es vielleicht gerade mal fünf Leute weltweit gibt, die seine Theorie wirklich verstehen. Mit dieser Aussage wollten diese selbsternannten "Peers" ihn, soweit ich weiß, nach Berlin locken.
Heute meint sie scheinbar jeder zu verstehen, obwohl ich nicht glaube das das Gros der Menschheit intelligenter geworden ist. Lediglich technische Neuerungen haben wir akkumuliert.
Aber ich will hier nicht über Einstein sprechen sondern über Gödel, über Einstein wurde schon weiß Gott genug gesagt. Lest den Artikel, den dort verlinkten Wikipedia-Artikel und - wen's wirklich interessiert - ein Logikbuch oder ein Algorithmen-Buch mit einem ausführlichen Kapitel zur Logik. Dann reden wir weiter ...

Mittwoch, April 26, 2006

Da war ich im Slum und hab's nicht gemerkt ...

Entgegen meiner bisherigen Aussagen musste ich mich eben von der Wikipedia aufklären lassen, dass ich sowohl in Mexico City als auch in Guadalajara sehr wohl durch Slums, oder korrekter, durch Marginalsiedlungen, gefahren bzw. gelaufen bin. Nur war ich mir dieser Tatsache keineswegs bewusst. Das Bild auf der Seite kam mir denn keineswegs fremd vor.
Allerdings könnte man sich zumindest ähnliche Straßenverhältnisse auch auf einem unterentwickelten österreichischen Bauernhof irgendwo im Nirgendwo vorstellen.

Für mich waren Slums bisher nämlich so was aus Wellblechhütten und im ganz üblen Fall Pappkartons. Dass das aber keinesfalls so ist, kann man im oben verlinkten Artikel nachlesen.
Tja, zum Glück klärt der Wikipedia-Artikel ja auch auf, dass ich als großer blonder Mensch nicht in so großer Gefahr war, wie man es jetzt annehmen könnte: die Kriminalitätsraten sind in "Marginalsiedlungen" keineswegs zwangsläufig höher, als in "richtigen" Stadtteilen. Der nachträgliche Herzinfarkt kann also beruhigt ausbleiben.
Allen, den ich das Gegenteil erzählt haben, sei also jetzt versichert: Um Mexiko City herum befindet sich ein nicht zu unterschätzender Gürtel aus "Marginalsiedlungen".
Und diese bestehen NICHT aus Wellblechhütten, sondern sind durchaus mit den paar Behausungen auf dem Bild der Wikipedia-Seite vergleichbar.